(Dr.
Schärfe, 4. Ergänzung,
Juni 1984)
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Seit Mitte des 15. Jahrhunderts
waren
durch Erbschaft, Kauf oder Verträge die gesamten Niederlande,
bestehend aus 17
Provinzen, durch Burgund vereinigt worden. Da
die Erbin Karls des Kühnen, Maria, Maximilian von
Österreich heiratete, kamen die Niederlande an Habsburg. Sie wurden 1548 von Karl V. zum
Burgundischen Kreis erhoben und damit weitgehend vom Reich abgetrennt.
Damit setzte eine lange und
grausame Verfolgung der Protestanten
ein, die schon 1579 mit der Union von Utrecht zur Abtrennung der
nördlichen
Provinzen (in etwa das jetzige Holland) führte.
Es gelang Spanien nicht, diesen Teil zurück zu gewinnen.
Die südlichen Provinzen
bildeten seit der Trennung die spanischen
Niederlande. Aus ihnen entstand
1830 Belgien. Zuvor hatte dieses
Gebiet jedoch viel zu ertragen. Es
war immer wieder Kriegsschauplatz und verlor dabei zahlreiche
Städte und das Artois
an Frankreich.
Nach dem spanischen
Erbfolgekrieg fielen die spanischen
Niederlande an Österreich und hießen dann
österreichische Niederlande. Das war
1714.
Nach dem Ausbruch des Krieges
zwischen Österreich und Frankreich
im Zusammenhang mit der französischen Revolution wurde das Gebiet
endgültig
durch Frankreich nach dem Sieg von Pichegru bei Fleurus am 26.6.1794
besetzt. In den Friedensschlüssen
von Campo Formio (1797) und Luneville (1801) trat Österreich seine
Niederlande,
aus denen später Belgien entstand, an Frankreich ab.
Sie wurden sofort in 9 Departements eingeteilt und durch
Einrichtungen
und Gesetze mit Frankreich verschmolzen.
Diese Vereinigung dauerte 20 Jahre, bis zum Sturz Napoleons 1814.